Lich/Pohlheim (-). Endlich wieder in den direkten Austausch miteinander gelangen, sich persönlich gegenübersitzen: Die Lockerungen der Corona-Regeln ermöglichen in diesen Tagen frühere Selbstverständlichkeiten, die man heute als Besonderheiten genießt. Das gilt auch für die „Ambulanten Hilfen“ der Lebenshilfe Gießen. Deren leitenden Führungskräfte trafen sich nun zur ersten Klausurtagung seit Pandemiebeginn im Landhotel Kloster Arnsburg.
Der Lebenshilfe-Bereich der Ambulanten Hilfen – geleitet von Martina Ertel und ihrer Stellvertretung Gabi Mehmet – verfügt über 9 verschiedene Dienste sowie Beratungsstellen für Familien und Menschen mit Behinderung in Stadt und Kreis Gießen, darunter beispielsweise der Familienunterstützende Dienst, die Koordinationsstelle Migration und Behinderung oder die Frühförder- und Beratungsstelle. Insgesamt 40 hauptamtliche sowie rund 160 nebenamtlichen Mitarbeiter*innen sind hier tätig.
„Vor der Pandemie traf sich unser Bereich jährlich in diesem Rahmen – 2020 war dies leider nicht möglich. Wir sind froh darüber, dass diese Veranstaltung nun wieder in klassischer Form stattfinden kann. Das unmittelbare Gespräch, das direkte, strukturierte und ruhige Zusammenarbeiten unterschiedlicher Einrichtungsleitungen in Präsenz ist ein hohes Gut und initiiert fruchtbare Prozesse. Im Rahmen unserer Klausurtagungen ist es uns möglich, die aktuelle Situation in unserem Bereich gemeinsam zu bewerten, Reflexionen anzustellen und sinnvolle Weichen für die Zukunft zu stellen. Zumal der Bereich immer weiterwächst“, erklärte Martina Ertel am Rande der Tagung und verwies etwa auf das erst vor wenigen Monaten gestartete Beratungsangebot „Offenes Ohr“ für Familien mit Kindern mit Behinderung im Grundschulalter.
Thematisch widmeten sich die sechs Teilnehmer*innen insbesondere drei Schwerpunkten. Diskutiert und besprochen wurde etwa die vor wenigen Jahren entstandene Bereichsstrategie für die Zeit bis 2025. „Manche Aspekte mussten neu priorisiert werden, auch das hängt mit dem Pandemiegeschehen zusammen. Manches, was vorher weniger wichtiger war, ist es nun umso mehr. Unsere langfristige Ausrichtung müssen wir den veränderten Gegebenheiten anpassen, zumindest in Teilen“, so Gabi Mehmet.
Auch theoretischen Input gab es für die Anwesenden, Diplom-Psychologe Stefan Lind (Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung), referierte über den Zusammenhang von kognitiver und emotionaler Entwicklung. In einem abschließenden Punkt reflektierte die Tagungsrunde die Funktion der Ambulanten Hilfen als wichtige Schnittstelle verschiedener Bereiche – etwa des Arbeits- oder Wohnbereichs – innerhalb der Lebenshilfe Gießen. „Unter dieser Perspektive ist unser Bereich vielleicht eine wirkliche Besonderheit: Wir stellen Verbindungen her, häufig auch Synergien. Das machen wir intern, aber auch extern, dank unseres großen Netzwerks an verschiedenen Kooperationspartnern. Wir wollen natürlich, dass das, im Sinne der Menschen und Familien, die wir begleiten, so bleibt – auch während oder nach schwierigen Zeiten. Unsere Klausurtagung war hierfür eine hilfreiche Unterstützung“, betonte Martina Ertel.
Weitere Informationen zu den Angeboten der Ambulanten Hilfen erhalten Interessierte bei Frau Martina Ertel (Telefon: 0641 79798-114 / E-Mail: m.ertel@lebenshilfe-giessen.de) sowie unter www.lebenshilfe-giessen.de.