Heute nehme ich euch auf einen kleinen Spaziergang durch die Lahnaue zwischen Gießen und Heuchelheim mit. Für den Rundweg braucht man 1- 1,5 Stunden, je nachdem wie viele Fotopausen man macht. Fotopausen werden sich auf diesem Spaziergang lohnen. Wir starten an der Grillhütte Silbersee in Heuchelheim. Hier kann auch das Auto gut geparkt werden. Unser Weg führt rechts an der Hütte vorbei in Richtung Hessler. Der Hessler ist ein
besonders schönes Feuchtgebiet, welches vielen Pflanzen und Tieren gute Lebensbedingungen bietet. Der ehemalige Schlämmteich wird von Jahr zu Jahr schöner. Hier kann man dem Quaken der Frösche lauschen, den Flug der verschiedenen Libellen und Schmetterlingen bewundern und die Vögel bei der Aufzucht ihrer Jungen beobachten. In und um die Tümpel
blühen typische Sumpf-pflanzen wie die Sumpfschwertlilie. Ihre gelben Blüten leuchten im kräftigen Grün der verschiedenen Sumpfgräser. Die alte Eiche auf ihrer Insel bietet dazu einen tollen Hintergrund. Am Rand des Feuchtgebietes laden alte Baumstämme und dicke Steine zum Hinsetzen und Verweilen ein. Unser Weg führt nun durch den Auenwald in Richtung Kleintierzuchtanlage. Hier versucht der Pfau die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Am Wochenende ist die Anlage meist offen und kann besichtigt werden. Gleich in der Nachbarschaft findet man rechts an der Böschung die Reptilienkinderstube. Mit etwas Glück kann man hier die Zauneidechse beim Sonnenbad beobachten. Die dicken Steine sind jedoch nur lose aufeinander gelegt und sollten nicht beklettert werden. Unser Weg führt nun links an der Pferdekoppel vorbei Richtung Lahn. Die Lahn begleitet uns nun ein gutes Stück des Weges. Auf der Wiese, am anderen Ufer der Lahn, brüten und Rasten oft viele Gänse. Auch der Storch hat hier einen Horst. Auf der Lahn sind oft Kanufahrer zu sehen. Links am Wegesrand sehen wir wieder einen Teil des naturbelassenen Auenwaldes. Die Stürme und die Trockenheit der letzten Jahre haben Lichtungen in den Wald geschlagen. Der Auenwald wird von der Kropbach mit Wasser versorgt. Dieser Waldboden ist lebendig. Besonders viele Insekten locken natürlich auch die Vögel in dieses Gebiet. Das Konzert der verschiedenen Vögel ist für mich immer besonders belebend. Diese Stelle macht mich immer etwas Glücklicher. Wir schlendern weiter bis zur Fischtreppe. Hier kann man eine schöne Pause
einlegen. Das Wasser der Lahn glitzert umspült die dicken Steine. Hier und da erblüht die gelbe Seerose. Der Graureiher und der Eisvogel nutzen die flachen Stellen der Fischtreppe zur Jagd. Enten und auch die Schwäne gründeln gerne an dieser Stelle. Kanuten können hier ebenfalls eine Rast machen oder umsetzen, wenn sie sich nicht trauen die Bootsrutsche zu benutzen. Wir gehen weiter über eine kleine Brücke und biegen nach links ab. Jetzt rauscht leider rechts die Autobahn. Links vom Weg liegt tief im Bett die Kropbach. Wir überqueren den Bach und kommen nun zum Silbersee. Der Silbersee ist einer der ältesten Baggerseen und fast komplett durch Sträucher und Büsche zugewachsen. Vereinzelt bieten die Hecken einen freien Blick auf den See. Hier kann man verschiedene Enten aber auch den Haubentaucher beobachten. Oft fliegen die Schwalben nur wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche, um Insekten zu fangen. Das klare Wasser gewährt einem eine gute Sicht auf die kleinen Fische am Ufer. Auch hier wächst die Sumpfschwertlilie und der Rohrkolben. Wir halten uns rechts vom See. Von hieraus hat man eine tolle Sicht auf die Burg. Unser Weg führt uns zum
landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Klug. Sind die Rinder nicht auf der angrenzenden Weide unterwegs, kann man sie durch die offene Stalltür beobachten und Kälbchen streicheln. Man kann auch frische Milch an der Milchtankstelle abholen oder sich informieren wie der Mais das Pupsen lernt. Eine Infotafel zeigt die Funktionsweise der Biogasanlage. Wir gehen weiter am See entlang. Links steht eine kleine Bank, auf der man noch einmal das Leben am See beobachten kann. Von hieraus kann man schon die Grillhütte, unseren Ausgangspunkt sehen. Ich hoffe, euch hat der kleine Spaziergang gefallen. Hier kann der Kinderwagen leicht geschoben werden und auch der Rollstuhlfahrer wird keine Probleme haben diesen Weg zu genießen. Alle Wege sind befestigt und eben. Vielleicht sieht man sich ja beim nächsten Spaziergang.