BC Marburg will zum Abschluss Bronze

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Marburgs (17) Tonisha Baker steht vor ihrem 200. Bundesligaspiel. Foto: Christoph Luchs Photography

Toyota 1. Damen-Basketball-Bundesliga: 
Spiel um die Bronzemedaille:
BC Pharmaserv Marburg – Herner TC (Donnerstag, 22.04., 19 Uhr).

Die Saison neigt sich für den BC Pharmaserv Marburg dem Ende entgegen. Noch ein Spiel steht an: das Spiel um Platz drei bei der Deutschen Meisterschaft. Eigentlich sollte die Bronzemedaille in zwei Partien ausgespielt werden. Doch mit Blick auf die Verletztenmisere des Herner TC haben sich beide Teams und die Liga darauf geeinigt, alles in einem Spiel zu erledigen.

Beide direkte Duelle zwischen Marburg und Herne während der Hauptrunde, beide im Januar, gewann der Tabellenzweite (75:67 in Marburg, 74:60 in Herne). Aber dass die Leistungen aus der Hauptrunde in den Playoffs nichts mehr zählen, musste – neben dem Hauptrunden-Dritten TSV Wasserburg – der Herner TC schmerzlich erfahren.

Beide Mannschaften ereilte das Verletzungspech derart, dass sie sich in der Meisterschaftsrunde trotz harten Kampfs gegen die an Nummer sechs gesetzten Giro-Live-Panthers Osnabrück geschlagen geben mussten. Die wiederum holten das Optimum aus sich heraus und erreichten als erstes schlechter als an Nummer drei gesetztes Team seit 2014 die Finalserie und haben – nach Bronze im Pokal – wie Endspielgegner Rutronik Stars Keltern ihre zweite Medaille schon sicher.

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Während Hessens einziger Erstligist im Damen-Basketball – von Platz vier in die Playoffs gestartet – im Halbfinale mit einer über drei Viertel guten und einer sehr guten Partie gegen Tabellenführer und Pokalsieger Rutronik Stars Keltern unterlag, kam das Ausscheiden des Teams aus dem Ruhrpott unglücklich zustande.

Im Verlaufe der Playoffs verletzten sich oder erkrankten mehrere Leistungsträgerinnen so stark, dass der immer noch amtierende Deutschen Meister (von 2019, im vorigen Jahr wurde die Saison wegen der Pandemie abgebrochen) zum zweiten Halbfinalspiel nur noch zu siebt antreten konnte. Dennoch wurden gegen Osnabrück beide Partien insgesamt nur mit fünf Punkten Differenz verloren. Ein Fingerzeig, was die Mannschaft von Marek Piotrowksi auch dezimiert noch im Stande zu leisten ist. Und in voller Stärke zu leisten fähig gewesen wäre.

Marburg wär mal wieder dran

Marburg und Herne standen sich bereits drei Mal in einem Duell um eine Bronzemedaille gegenüber: 2016 beim Pokal-Top-Four in Marburg gewann Herne. Wenige Wochen später in der Meisterschaft gewann Marburg beide Spiele. 2018 revanchierte sich der HTC, wobei es in Marburg zum Kuriosum kam, dass das Hinspiel unentschieden endete (was durch den Modus möglich war).

Am Spieltag den Tag genau vor fünf Jahren fand in Marburg das Hinspiel um Bronze gegen Herne statt. Der BC gewann mit 80:63 und sicherte sich durch ein 77:71 die Plakette. Doch seit dem haben die Hessinnen von 13 Spielen gegen Herne nur zwei gewonnen, plus das Unentschieden.

Nun wäre also wieder Marburg dran. Das Team, das – seit seinem Wiederaufstieg ins Oberhaus im Jahre 1992 – der Rekord-Teilnehmer im Spiel um Platz drei der Playoffs ist. Zwölf Mal trat Marburg an, sieben Mal wurde es der dritte Platz. Ebenfalls Rekord. Allerdings ging das Pharmaserv-Team die letzten beiden Male leer aus.

Alles tun für schönen Abschluss

Theresa Simon gab sich nach der 63:71-Niederlage im zweiten Halbfinalspiel motiviert: „Es ist ja noch nichts verloren. Wir haben immer noch die Chance, eine Medaille zu gewinnen, und das wollen wir jetzt auf jeden Fall erreichen.“

Und BC-Trainer Christoph Wysocki sagt: „Alle meine Spielerinnen haben noch Bock zu spielen und sind wahnsinnig motiviert. Am Ende der Saison eine Medaille um den Hals zu haben, wäre ein schöner Abschluss. Und meine Spielerinnen hätten das so verdient, nachdem, was sie in geleistet haben. Wir setzen alles daran zu gewinnen und hoffen, dass sich in dem Spiel niemand verletzt.“

Eine besondere Partie wird es am Donnerstagabend für Marburgs dienstälteste Spielerin so oder so: Tonisha Baker steht vor ihrem 200. Bundesligaspiel – alle für das Pharmaserv-Team. Damit würde die 30-Jährige ihre ehemalige Mannschaftskollegin (vor sechs Jahren) Lisa Koop einholen, die auf Rang vier der Team-Historie steht.

Das Spiel findet ohne Zuschauer in der Halle statt, wird aber im kostenlosen Livestream auf sporttotal.tv übertragen.

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(von Marcus Richter)