„Der Buchspazierer“ von Carsten Henn. – In einer namentlich nicht genannten Stadt bringt ein ehemaliger Buchhändler bestellte Bücher zu ausgewählten Lesern. Als ihn die empathielose neue Eignerin des Buchladens gnadenlos „entsorgt“, bricht für den alten Mann eine Welt zusammen. Doch das 9-jährige Mädchen Schascha und die belieferten, besonderen Kunden sorgen für ein Happy-End. Ein Wohlfühlbuch über Nächstenliebe und Bücher.
Die Jahrhunderttrilogie von Carmen Korn „Töchter einer neuen Zeit“, „Zeiten des Aufbruchs“ und „Zeitenwende“ ist die 3-bändige Lebensgeschichte von 4 Freundinnen, die um 1900 in Hamburg geboren wurden. Es ist die Geschichte der Generation meiner Großeltern, die 2 Kriege erlebte und niemals aufgab. Neben Henny, Käthe, Ida und Lina begegnen wir bei der Lektüre deren Lebensgefährten, sowie Kindern, Enkeln und Urenkeln. Verknüpft mit zeitgeschichtlichem Geschehen von März 1919 bis zur Jahrtausendwende, von der Weimarer Republik, über Nazizeit, Krieg, Wiederaufbau, Wiedervereinigung und mehr. Das 20. Jahrhundert im Zeitraffer mit authentischen Protagonisten. Sehr gut.
„Im schwarzen Wasser“ von Petra Oelker. – Ich mochte die Geschichten um die Komödiantin Rosina, Weddemeister Wagner und die Kaufmannsfamilie Herrmann aus dem Hamburg des 18. Jahrhunderts. Nun ist nach 10 Jahren Pause endlich der 11. Teil der Reihe erschienen. Die Romane sind zwar nicht atemberaubend aufregend, aber doch auf ihre Weise spannend und unterhaltsam v.a. wegen der interessanten und liebenswerten Figuren. Und natürlich wegen der Stadt Hamburg. Wie in jedem Roman wird auch wieder ein Berufsstand dieser Zeit vorgestellt. Dieses Mal sind es die Gerber.
„Inspektor Takeda und die stille Schuld“ von Henrik Siebold. – Der mittlerweile 5. Band der Reihe um Kenjiro Takeda, Inspektor der Mordkommission Tokio, der im Rahmen eines Austauschproramms nach Hamburg gekommen ist, und seine deutsche Kollegin Claudia Harms. Die beiden ermitteln in einer Seniorenresidenz, in der bei einem verheerenden Brand mehrere alte Menschen zu Tode kamen. Später ein Brand in einem Wohnhaus und ein betagtes Ehepaar stirbt. In beiden Häusern war ein neu entwickelter Pflegeroboter im Einsatz. Kann dieses „Lisa“ genannte Ding die Taten begangen haben? Noch ist jene spezielle „Lisa“ Science-Fiction, aber wie lange noch? Interessante Überlegungen zum Einsatz technischer Geräte im privaten Lebensbereich.
„Hotel Cartagena“ von Simone Buchholz. – Teil 9 um Chastity Riley, der unangepassten, toughen Staatsanwältin. Während einer privaten Feier werden sie und ihre Freunde sowie andere Gäste im obersten Stockwerk eines Hamburger Hotels von 12 schwerbewaffneten Männern als Geiseln genommen. Den Grund für diesen Überfall, was die Polizei unternimmt und wie es endet erzählt sie Autorin in ihrem unverwechselbaren, ziemlich schnoddrigen gelegentlich poetischen Schreibstil, der allerdings nicht jedermanns/fraus Ding ist.