BC Marburg mit Zittersieg zum Playoff-Start

Das Pharmaserv-Team feiert den Sieg gegen Göttingen und das Geburtstagskind Marie Bertholdt. Foto: Christoph Luchs Photography
Das Pharmaserv-Team feiert den Sieg gegen Göttingen und das Geburtstagskind Marie Bertholdt. Foto: Christoph Luchs Photography

Von Bürgerreporter Marcus Richter Gießen | Eins zu null!

Toyota 1. Damen-Basketball-Bundesliga:
Playoff-Viertelfinale, Spiel 1:
BC Pharmaserv Marburg – Flippo Baskets Göttingen 71:70 (Serie 1:0).

Der BC Pharmaserv Marburg ist mit einem Heimsieg in die Playoffs um die Deutsche Meisterschaft gestartet. Nach einer 20-Punkte-Führung retteten die Hessinnen gegen die Flippo Baskets Göttingen gerade noch ein Pünktchen Vorsprung ins Ziel. Erfolgreichste Punktesammlerinnen für den BC waren Rachel Arthur und Alex Wilke (je 14). Ein Sieg fehlt dem Pharmaserv-Team in der Viertelfinal-Serie im Modus „best of three“ noch zum Halbfinale.

Mit einer 61:56-Führung ins letzte Viertel gestartet, schraubte Hessens einziger Erstligist im Damen-Basketball durch einen 8:0-Lauf das Ergebnis auf 69:59 (35. Minute). Vorentscheidung?

Nicht in den Playoffs. Nicht gegen Göttingen. Elf Punkte in Folge brachten den Gästen ihre erste Führung: 70:69 – mit 2:04 Minuten auf der Uhr. Es sollten allerdings die letzten Baskets-Zähler bleiben.

Plus 20 nach 15 Minuten

Denn in einer hektischen Schlussphase – beide Teams leisteten sich im letzten Viertel je sieben Ballverluste (gesamt 15:19) – besorgte Rachel Arthur mit zwei Freiwürfen den 71:70-Endstand, 74 Sekunden vor Schluss.

Mitte des zweiten Abschnitts hatte es nach einer klaren Angelegenheit ausgesehen. Göttingen traf nicht, vor allem nicht von außer. Marburg schon (6:2 Dreier). 4:21 Minuten vor dem Seitenwechsel beschloss Hanna Crymble per And-one eine 13:0-Serie zum 38:18 für den BC.

BC macht mehr Fastbreak-Punkte

Eigentlich alles im Griff. Aber die Gastgeberinnen hatten die einen oder anderen leichten Zähler liegengelassen. Zur Halbzeit war Göttingen auf 29:41 dran. Denn die Baskets gaben nicht auf und schossen sich langsam auf die Körbe in der Georg-Gaßmann-Halle ein und machten dem Pharmaserv-Team die Würfe schwer.

Dank der besseren Rebound-Arbeit (15:4 Zweitversuch-Punkte) und 16:4-Fastbreak-Punkten holten die Marburgerinnen das Polster heraus, das am Ende den Sieg brachte.

Christoph Wysocki (Marburg, Trainer):
„Siege mit einem Punkt sind die schönsten Siege. In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt. Wir hatten offensiv super Aktionen, haben aber die Korbleger vorbeigemacht. Hanna [Crymble] und Joey [Klug] haben einen super Job gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir aufgehört Basketball zu spielen, vor allem in der Verteidigung. Göttingen hat sich an unsere Zone gewöhnt, und bei uns hat die Präsenz in der Verteidigung gefehlt. Wann haben wir zuletzt 70 Punkte bekommen?! [Antwort in den Fail Facts unten] Aber in den Playoffs zählt nur der Sieg. Und wenn wir alle Spiele mit einem gewinnen, bin ich zufrieden.“

Marie Bertholdt (Marburg, Kapitänin, Geburtstagskind):
„Wir müssen die kleinen Sachen besser machen, defensiv und offensiv. Wir haben zu viele einfache Körbe zugelassen und zu viele nicht gemacht. Immerhin haben wir relativ gut die Rebounds geholt [36:32]. Für uns sind das knappe Ergebnis und dass wir viele Dinge nicht gut gemacht haben, gar nicht so schlecht. Wir wissen, das wird in Göttingen ein harter Kampf, und das motiviert uns, nicht zu ruhig ins Spiel zu gehen und nicht nachzulassen. Mit einem Punkt zu gewinnen ist aber besser, als mit einem zu verlieren. Aber wir müssen uns noch steigern und können auch noch vieles besser machen.“

Statistik:
Viertel: 22:15, 19:14, 20:27, 10:14.
Marburg: Arthur 14 Punkte / 2 Dreier, Baker 10/2, Bertholdt 5/1 (6 Rebounds), Crymble 10 (9 Reb., 3 Steals), Kiefer (n.e.), Klug 11 (6 Reb.), Lückenotte (n.e.), Lukow (n.e.), Simon 7 (4 St.), Sola, Wilke 14/3 (7 Reb., 8 Assists).
Göttingen: Azinovic 8/2, Blazevic 20 (4 Ass.), Crowder 14/2 (7 Reb., 6 Ass.), Dzankic 6, Fengkohl (n.e.), Karambatsa 6 (6 Reb.), Kentzler (n.e.), Lupfer 3/1, A.Oevermann (n.e.), M.Oevermann (n.e.), Roscoe 10/1 (7 Reb.), Wenke 3/1.
SR: D.Damm, M.Oesterle. Z: 0 (Corona).

Fun Facts: Marburgs siebter Sieg in Folge (längste Siegesserie in der Bundesliga seit 21.12.2018, nach elf Siegen in Folge). / Sechster Marburger Heimsieg in Folge. / Sechster Marburger Sieg in eigener Halle gegen Göttingen in Folge (letzte Niederlage: 22.03.2008). / Marburg hat in der Georg-Gaßmann-Halle noch nie gegen Göttingen verloren (9:0). / Tonisha Baker erzielt ihren 150. Bundesliga-Dreier und holt damit in der Team-Historie seit dem Wiederaufstieg 1992 Lani Kramer auf Platz 8 ein.

Fail Facts: Marburg lässt unter Christoph Wysocki im 15. Spiel erst zum dritten Mal 70 Punkte zu (74, 27.01. in Herne; 70, 16.01. in Wasserburg) und in eigener Halle zum ersten Mal überhaupt. / Marburgs 27 zugelassene Punkte im dritten Viertel sind die meisten in diesem Spielabschnitt in einem Heimspiel seit 28.10.2017 (29; 69:72-Niederlage gegen Halle).

Nächstes Spiel:
Samstag, 03.04., 19 Uhr, Viertelfinale, Spiel 2 bei Flippo Baskets Göttingen.

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